I. Europäischer Kongress für Welt- und Globalgeschichte - Sektion 2

I. Europäischer Kongress für Welt- und Globalgeschichte - Sektion 2

Veranstalter
Zentrum für Höhere Studien der Universität Leipzig/ European Network in Universal- and Global History
Veranstaltungsort
Universität Leipzig
Ort
Leipzig
Land
Deutschland
Vom - Bis
22.09.2005 - 25.09.2005
Von
Katja Naumann

Der 1. Europäische Kongreß für Welt- und Globalgeschichte wird vom European Network in Universal- and Global History und dem Zentrum für Höhere Studien der Universität Leipzig organisiert und findet vom 22. bis 25. September 2005 in Leipzig statt. Es haben sich mehr als 250 Referenten aus ganz Europa und aus Übersee mit ihren Beiträge angemeldet. Der Kongreß gliedert sich in 48 Panel mit jeweils 4-6 Beiträgen. Die Panel wenden sich folgenden vier Leitthemen zu:

1. Traditionen der Welt- und Globalgeschichtsschreibung in verschiedenen Teilen Europas
2. Welt- bzw. Globalgeschichte im Unterricht an Schulen und Universitäten
3. Methodenfragen und interdisziplinäre Theoriebildung in der gegenwärtigen Welt- und Globalgeschichtsschreibung
4. neue Themen in der Erforschung von Welt- und Globalgeschichte

Der Kongreß beginnt mit einer Eröffnungsveranstaltung am Abend des 22.9. , die sich dem Platz der Welt- und Globalgeschichte in aktuellen entwicklungen der Historiographie widmet. Am 23. und 24.9. finden jeweils vormittags und nachmittags 10-12 Panel parallel statt. eine detaillierte Übersicht der Tehmen und Teilnehmer der Panels findet sich unter: http://www.uni-leipzig.de/zhs/ekwg.

Am Abend des 23.9. findet die Mitgliederversammlung des European Network in Universal- and Global History statt, und am Abend des 24.9. schließt eine Podiumsdiskussion zum Thema „Europäische Wege der Welt- und Globalgeschichte“ die inhaltliche Arbeit des Kongresses ab. Der letzte Tag des Kongresses ist Exkursionen und internen Besprechungen von Arbeitsgruppen vorbehalten.

Der Kongress ist mit der Sommerschule des Internationalen Promotionsstudienganges „Transnationalisierung und Regionalisierung vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart“, verbunden, die vom 22. bis 28.9. statt finden wird. Das Programm findet sich unter: http://www.uni-leipzig.de/zhs/phd.

Konferenzsprachen sind Deutsch, Englisch und Französisch. Die Kongreßgebühr beträgt 50 Euro. Für Mitglieder des European Network in Universal- and Global History und für Studierende ist die Kongreßgebühr auf 30 Euro reduziert. Die Programmplanung für den Kongreß ist bereits abgeschlossen. Interessierte können sich jedoch noch bis zum 15.8.2005 anmelden. Anmeldeformalitäten und Übernachtungsmöglichkeiten sind auf der oben angegeben Website des Kongresses aufgelistet.

Programm

2. Welt- bzw. Globalgeschichte im Unterricht an Schulen und Universitäten

Panel 11: Die Konzeptualisierung der Welt: Perspektiven aus Pädagogik, Geschichte, Area Studies und Soziologie
Freitag, 23. September, 9.00-12.00 Uhr

Wenn die bisherigen Formen, der Welt Sinn zu geben, und insbesondere die Nationalgeschichte als ein „Containermodell“ aufgrund der dramatischen Veränderungen der Welt nicht mehr ausreichen, müssen wir über geeignetere oder einfach hilfreichere Wege nachdenken, etwas über die gewandelte Welt und unseren Ort in ihr zu lernen. Die Geschichte selbst hat bemerkenswerte Argumente bereitgestellt, um Kontexte zu erweitern und Modelle für ein besseres Verständnis der Welt in ihrer Gesamtheit zu entwickeln. Die Globalisierung der Welt vertieft auf der einen Seite die Integration und verstärkt auf der anderen die Unterschiede. Letztendlich gibt es tatsächlich „eine Welt”, allerdings keine Welt, in der jeder die gleichen Standards der Modernität erreicht hätte, sondern eine fragmentierte Welt entlang neuer Linien der Ungleichheit und Differenz. Zentren und Peripherien bestimmen die Lebenschancen auf lokaler und globaler Ebene. Aus diesen Prozessen resultiert ein dramatischer Wandel der historischen Zeit sowie ein Prozess der „Dezentralisierung“ individueller Lebenswege. Diese Sektion zeigt, wie auf verschiedenen Feldern der Wissensproduktion und der Politik über diese Probleme nachgedacht wird.

Chair:
Hanna Schissler (Georg-Eckert-Institut Braunschweig)
Panelists:
Renate Bridenthal (Brooklyn College/ City University of New York)
Nina Melchers (Amt für Lehrerbildung in Hessen)
Herbert Prokasky (Düsseldorf)
Theresa Wobbe (Universität Erfurt)

Panel 12: Die Stärken und Schwächen des nordamerikanischen Weltgeschichtsansatzes
Freitag, 23. September, 14.00-17.00Uhr

Die Sektion diskutiert die Entwicklung der Weltgeschichte als Disziplin in den Vereinigten Staaten in den letzten 25 Jahren. Die Teilnehmer sprechen die Einführung von Kursen zur Weltgeschichte für die Sekundarstufe und Studenten an. Die Diskussion fokussiert die Durchführung von AP® World History Kursen und Examen als Beispiel. Die Teilnehmer werden den Erfolg und die Herausforderung des Unternehmens unter folgenden Bedingungen beurteilen: der Partnerschaft zwischen Lehrkräften für die Sekundarstufe und für die Universität; der Rolle von professionellen Organisationen, wie der World History Association, der American Historical Association und dem National Council for the Social Studies; Tiefe gegenüber Breite im Lehrprogramm; Bedarf und Entwicklung einer adäquaten Lehrkräfteausbildung; Struktur und Aufbau des Studiums; laufende
Bemühungen, Geschichtsstudium und -prüfungen zu verbessern.

Chair:
Kenneth Curtis (California State University Long Beach, CA)
Panelists:
Despina Danos (Educational Testing Service Princeton, NJ)
Jay Harmon (Catholic High SchoolBaton Rouge, LA)
Merry Wiesner-Hanks (University of Wisconsin Milwaukee, WI)
Peter Winn (Tufts University, Boston, Massachussetts)
Comment:
Barbara Hildebrant (Educational Testing Service Princeton, NJ)

Panel 13: Synchronisierung von Erfahrungen – zur Entstehung globaler, generationeller Wahrnehmungen (Studentisches Panel)
Freitag, 23. September, 14.00-17.00Uhr

Dieses studentische Panel geht der Frage nach, inwieweit sich in Zeiten der Globalisierung eine Synchronisation von Geschichtsbildern bei jungen Menschen abzeichnet. Erinnert man sich in verschiedenen Gesellschaften der Welt an gänzlich unterschiedliche Ereignisse? Und sind diese eher von regionaler, nationaler oder weltweiter Bedeutung? Das Panel stellt die Ergebnisse und Thesen einer weltweiten, mehrsprachigen Befragung vor, die über das Internet im Zeitraum April – Juli 2005 durchgeführt wurde. Erfasst wurden dabei Erinnerungszeugnisse und Einschätzungen jüngster politischer Ereignisse. Die Befragung richtete sich schwerpunktmäßig an Studenten, berücksichtigte aber auch ältere Vergleichskohorten. Die erhobenen Daten sollen über die (welt-)regionale Verteilung hinaus auch erste Rückschlüsse auf mögliche Einflussfaktoren unterschiedlicher Erinnerungen erlauben, zunächst aber als Diskussionsgrundlage dienen.

Chair:
Frank Hadler (Geisteswissenschaftliches Zentrum Osteuropa Universität Leipzig)
Panelists:
Students from the Universities Leipzig and Brno demonstrating the results of their common project

Panel 14: Weltgeschichte im Schulunterricht
Sonnabend, 24. September, 9.00 – 12. 00 Uhr

Dieses Panel vereint Beiträge aus verschiedenen europäischen Ländern, in denen gegenwärtig Bemühungen laufen, Welt- oder Globalgeschichte bei der Ausbildung von künftigen Geschichtslehrern, bei der Formulierung von Standards oder Lehrplänen für den Geschichtsunterricht bzw. bei der Neugestaltung von Lehrmaterialien und Lehrbüchern zu berücksichtigen. Die Teilnehmer diskutieren Erfahrungen mit neuen Bündnissen zwischen akademischer Historiographie, Lehreraus- und Weiterbildung und Verlagen
sowie den zuständigen politischen Entscheidungsinstanzen, aber auch Schwierigkeiten, die sich in der Praxis dieses längerfristigen Transformationsprozesses ergeben.

Chair:
Luigi Cajani (Università degli studi di Roma La Sapienza)
Panelists:
Luigi Cajani (Università degli studi di Roma La Sapienza)
Aaron J. Cohen (California State University)
Huibert Crijns (Secretariat EUROCLIO)
Urte Kocka (Freie Universität Berlin)
Christoph Kühberger (Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald)

Panel 15: Weltgeschichte an europäischen Universitäten
Sonnabend, 24. September, 9.00 – 12.00 Uhr

Weltgeschichte war für lange Zeit nur auf der „hidden agenda“ der Historischen Institute in Europa zu finden. Es wurde entsprechenden Bemühungen sogar ein Mangel an Professionalität und Wissenschaftlichkeit vorgeworfen. Gleichzeitig blieben aber welt- oder universalgeschichtliche Meistererzählungen intellektuelle Bezugspunkte für die Detailforschung und das Geschichtsstudium. Diese Situation beginnt sich unter dem Eindruck der Forschungen zur Globalgeschichte zu ändern. Dabei kommt es zu einer Koinzidenz mit dem Umbau der europäischen Universitätsstrukturen. Es liegen nun erste Planungen und Erfahrungen mit Studiengängen vor, die Welt- oder Globalgeschichte explizit in den Mittelpunkt rücken und sich transdisziplinärer Kooperationsformen bedienen. Die Beiträge des Panels stellen entsprechende Bemühungen vor und sollen die Grundlage für eine Diskussion über länderübergreifende Zusammenarbeit bilden.

Chairs:
Ulf Engel (Universität Leipzig)
Matthias Middell (Universität Leipzig)
Panelists:
Margarete Grandner (Universität Wien)
Marnie Hughes-Warrington (Macquarie University Sydney)
Matthias Middell (Universität Leipzig)
Patrick O’Brien (London School of Economics)
Krzysztof Ruchniewicz (Willy-Brandt-Zenrum Universität Wroclaw)Dominic Sachsenmaier (University of California at Santa Barbara)

Panel 16: „Bildungsportal Welt- und Globalgeschichte
in Universität und Schule“ – Darstellung der Konzeption an einem Arbeitsbeispiel
Sonnabend, 24. September, 14. 00 – 17. 00 Uhr

Das Pilotprojekt „Bildungsportal Welt- und Globalgeschichte in Universität und Schule“ beruht auf einer Zusammenarbeit von HistorikerInnen, die an welt- und globalgeschichtlichen Fragestellungen interessiert sind, mit ExpertInnen für die Geschichte außereuropäischer Gesellschaften und GeschichtsdidaktikerInnen. Das Projekt zielt auf die gemeinsame Gestaltung von ausgewählten historischen Themen- und Fragestellungen, die für die globale Orientierung von Geschichtsverständnis und -bewusstsein von großer Bedeutung sind und mit den gegebenen Geschichtscurricula in Schule und Hochschule verknüpft werden können. Das Panel informiert über das Projekt und stellt an einem ausgewählten Thema erste Ergebnisse
der gemeinsamen Arbeit vor.

Chairs:
Helmut Bley (Universität Hannover)
Susanne Popp (Universität Siegen)
Panelists:
Marko Demantowsky (Universität Dortmund)
Dennis Röder (Universität Siegen)

Kontakt

Universität Leipzig
Zentrum für Höhere Studien
Emil-Fuchs-Str. 1
04105 Leipzig
Tel. 49-341-9730285
Fax 49-341-9605261
Email: knaumann@uni-leipzig.de

http://www.uni-leipzig.de/zhs/ekwg